Digitales Liszt Quellen- und Werkverzeichnis (LisztQWV)
Träger: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG); Laufzeit: Langfristvorhaben (2022–2034, 1. Projektphase: 2022–2025)
Das „Digitale Liszt Quellen- und Werkverzeichnis (LisztQWV)“ schließt eine Lücke in der Musikforschung zum 19. Jahrhundert, indem es erstmals sämtliche Quellen und Werke des Komponisten Franz Liszt (1811–1886) verzeichnet. Es reagiert damit einerseits auf Desiderate der Liszt-Forschung, die bislang über kein vollständiges und zuverlässiges Verzeichnis der Quellen und Werke des Komponisten verfügt. Andererseits nutzt es die neuen digitalen Modelle relationaler Visualisierung, um den flexiblen Werkbegriffs bei Liszt, der es bislang schwierig macht, klar zwischen Werk und Fassungen zu unterscheiden, produktiv zu machen. Als Verzeichnis-Projekt, das als Langfristvorhaben über einen Zeitraum von zwölf Jahren angelegt ist, soll es ebenso eine Grundlage für die Liszt-Forschung bilden und ihr nachhaltige Impulse verleihen wie der musikinteressierten Öffentlichkeit ein neues Bild eines bislang nur unzureichend konturierten Komponisten anbieten. Durch eine digitale Präsentation im open access und nach den FAIR-Prinzipien werden die Forschungsergebnisse nicht nur frei zugänglich, sondern auch optimal nachnutzbar und anschlussfähig.
Aktuelles
Neue Forschungsbeiträge des LisztQWV im 5. Liszt-Jahrbuch (Liszt im Konzert)
Ulrike Roesler, Severin Kolb, Boris Voigt und Daniel Tiemeyer trugen jeweils neue Forschungsbeiträge in dem im Februar 2024 erschienenen Liszt-Jahrbuch bei.
Kooperation mit Liszt Schriften Digital
Das LisztQWV kooperiert mit dem am 1. Juli 2023 begonnenen DFG-Projekt „Liszt Schriften Digital“.
Interdisziplinäre Kooperation mit dem IMSEAM Heidelberg
Im Rahmen einer Ausstellung des IMSEAM (Institute for Molecular Systems Engineering and Advanced Materials) im Neuenheimer Feld am 2. Februar 2023 wurde die audiovisuelle Installation „Cells meet Liszt“, die in einer interdisziplinären Koproduktion zwischen dem IMSEAM und dem Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg entstanden ist, gezeigt. Zu sehen sind – unterlegt von Klavierwerken Franz Liszts – bewegte Bilder von Zellen und 3D-gedruckten Strukturen, die bei den Forschungsarbeiten am Exzellenzcluster 3DMM2O entstanden sind. In Zusammenarbeit mit Dr. Aldo Leal-Egaña vom IMSEAM wählte Dr. Daniel Tiemeyer Auszüge aus Klavierstücken von Liszt aus, die passgenau zu den Bildern und Animationen wirken.
2022
Überreichung der Totenmaske Liszts durch Prof. Dr. Ulrich Konrad
Am 6. Dezember 2022 überreichte Prof. Dr. Ulrich Konrad (Würzburg) dem Heidelberger LisztQWV-Team eine Totenmaske von Franz Liszt aus seinem Besitz. Im abends folgenden Forschungskolloquium des Musikwissenschaftlichen Seminars sprach Konrad über die Konzeption des Symphonischen bei Wagner und Lizst und exemplifizierte seine Überlegungen am Siegfried-Idyll.